




Traum
Luigi Snozzi prägte den Spruch "Bauen ist Zerstörung - zerstöre mit Verstand". Dieser Satz ist heute aktueller den je.
Der Traum von einer Siedlung, die konsequent nachhaltig gebaut und autofrei ist. Eine Siedlung, die ein naturverbundenes Leben und den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Ein Ort, der gemeinschaftliches Wohnen genauso ermöglicht, wie intimes für sich sein.
Es gibt einen Platz in der Mitte, auf dem ein grosser Baum steht. Breite Kieswege durchziehen die Siedlung. Freie Wiesenflächen sind zum Spielen da und belassene Naturwiesen bieten Raum für Tiere. Frisches Gemüse kann in den eigens dafür angelegten Nutzgärten gezogen werden. Die gesamte Umgebung ist mit einheimischen Gewächsen nach den Grundsätzen der Permakultur bepflanzt. Hecken sind Sichtschutz, Nahrungsquelle, Aufenthalts- und Nistplatz für Vögel, Insekten und Kleintiere gleichermassen. Obstbäume geben angenehmen Schatten und Früchte. Da sind Wasserbereiche für Natur und Mensch, sowie Feuerstellen für Grillfeste. Das Regenwasser wird gesammelt und versiegelte Flächen gibt es keine.
Diem Gebäude sind alle aus Holz oder in Hybridbauweise konstruiert. Die Architektur ist einfach, elegant, klar und auf feine Art differenziert - nie aber monoton. Co-Working-Spaces ermöglichen gemeinschaftliches Arbeiten ausserhalb der eigenen Wohnung und ein Jokerzimmer erlaubt die Unterbringung von Gästen. Ein Gemeinschaftsraum in der Nähe des Platzes erlaubt das Beisammensein während eines Sommergewitters oder in der kalten Jahreszeit.
Es sind keine Luxuswohnungen, sondern praktische und robuste Wohnungen mit einem grossen Eingangsbereich, einer Wohnküche und das Alles in einer vernünftigen Grösse. Technik ist soweit vorhanden, als es sie braucht, ohne unterhalts- und update-anfälligen Schnickschnack. Low-Tech bedeutet "so wenig wie möglich, so viel als nötig". Die gesamte Technik ist für eine einfache Reparatur und Erneuerung gut zugänglich. Die Gebäude sind einfach konstruiert und die Bauteile sind so gefügt, dass sie problemlose ausgewechselt oder demontiert werden können. Die Gebäude sind robust und können den sich ändernden Bedürfnissen angepasst werden.
Die verwendeten Baustoffe sind natürlich und unbehandelt. Kunststoffe und erdölbasierte Baumaterialien werden vermieden. Der Einsatz von Photovoltaik und einer Wärmepumpe für die Heizung sind selbstverständlich. Zudem wird dem Thema Abwasser-wärmerückgewinnung grosse Beachtung geschenkt.
Eine Siedlung die es rechtfertigt, dass man Natur zerstört.
Ende Februar 2024, Joshua Loher, dipl. Architekt FH SIA SWB